Die Diskussion um die Materialität von Literatur und Wissen hat in den letzten Jahren auch im Blick auf das 18. Jahrhundert und die Aufklärung an Gewicht gewonnen. Drei Bereiche lassen sich dabei unterscheiden: die Materialität von Büchern (z. B. ihre Ausstattung, die Art des Druckes, ihr Format, die Qualität der Illustrationen), die Materialität von Gegenständen im Bereich der aufklärerischen Wissensproduktion (z. B. die Objekte der Antike, aber auch von zeitgenössischen Reisen), sowie die Formen einer inszenierten Materialität, häufig gekoppelt an Ordnungs- und Moralvorstellungen und in realen Räumen ebenso wie in fiktionalen Texten. Die zwölf Fallstudien des vorliegenden Bandes analysieren Beispiele aus allen drei Bereichen, von der Materialität von Büchern der Gelehrten- wie der Populärkultur (Schreiblern-Fibeln, Bauernkalender, Handwerkerautobiographien) über die Rolle von Expeditionszeugnissen im akademischen Unterricht bis zu Formen realer und imaginierter Materialität im 'papierenen Zeitalter'. Eine ausführliche Einleitung situiert die Studien in einem übergeordneten Zusammenhang. Der Band ist der vierte einer Reihe, die die Ergebnisse der Tagungen einer deutsch-französischen CIERA-Forschergruppe zum Verhältnis von populärem und gelehrtem Wissen im 17. und 18. Jahrhundert veröffentlicht, aber auch allen Forschungsarbeiten zu einschlägigen Themen offensteht. Die Autorinnen und Autoren des Bandes sind Germanisten, Kulturwissenschaftler und Historiker.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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