Die Sache der Aufklärung meinen wir zu kennen – die Aufklärer forderten Gedankenfreiheit, Selbstbestimmung, eine Lebensführung nach Maßgabe der Vernunft und bürgerliche Rechte. Weniger bekannt sind die konkreten Sachen, für die sich das 18. Jahrhundert interessierte: Dinge des Alltags, die materiale Dimension von Erkenntnis, Kultur und Kritik, Laboreinrichtungen, Handelswaren und Kunstobjekte. Der vorliegende Band geht dem Zusammenhang ebenso wie der Spannung zwischen der »Sache der Aufklärung«, d. h. ihrem überhistorischen programmatischen Kern bzw. ihren normativen Zielvorstellungen, und den »Sachen der Aufklärung« nach. Zur Debatte stehen sowohl die causae, welche die Aufklärung vor ihren Gerichtshof bringt, als auch die res, die das rhetorische System als Gegenstand der Rede und der Künste definiert, sowohl die Medien der Kommunikation und Überlieferung als auch das erkenntnistheoretische Verhältnis von Verstand und Sinnlichkeit.
Der Band dokumentiert exemplarisch die große Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts, die 2010 vom Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit dem Landesforschungsschwerpunkt »Aufklärung – Religion – Wissen« sowie den Franckeschen Stiftungen zu Halle ausgerichtet wurde.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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