Assist. Prof. Dr. Kaveh Yazdani
University of Connecticut, Faculty of History
Dr. phil. Fritz Wiedemann-Stipendium für Aufklärungsforschung
Kurzvita
Magister Artium in Geschichte und Philosophie, 2008
Dr. Phil. in Sozialwissenschaften, 2014
Assistant Professor in Geschichte, seit 2021
Laufzeit des Stipendiums 1.6.23-31.7.23
Forschungsprojekt: Anton Wilhelm Amo und die Beurteilung Schwarzer Menschen in der deutschen (Früh-)Aufklärung
Die „frühneuzeitliche“ Verbreitung ethnographischer Beschreibungen und Reiseberichte sowie die zunehmende Auseinandersetzung mit schwarzen Menschen während der europäischen und deutschen Aufklärung(en) deuten darauf hin, dass das Interesse an schwarzen Körpern und der Identifizierung vermeintlicher „afrikanischer Charaktereigenschaften“ besonders während des 17. und 18. Jahrhunderts an Bedeutung hinzugewannen. In den gegenwärtigen populärwissenschaftlichen Diskursen und postkolonialen Ansätzen wird die Aufklärung häufig als rassistisch wahrgenommen und dargestellt. In diesem Zusammenhang drängen sich folgende Fragen auf: was haben deutschsprachige Aufklärer, v.a. die in Halle ansässigen Vertreter über schwarze Menschen im Allgemeinen und Anton Wilhelm Amo sowie anderen in Deutschland lebenden Schwarzen im Besonderen geschrieben? Inwiefern wurden sie dabei von britischen und französischen Aufklärern und deren Ansichten zu schwarzen Menschen beeinflusst (z. B. John Locke, David Hume, Montesquieu, usw.)? Was unterscheidet die deutsche Aufklärung bez. der Beurteilung schwarzer Menschen von der britischen oder französischen Aufklärung?
Kaveh Yazdani, India, Modernity and the Great Divergence: Mysore and Gujarat (17th to 19th Century), Brill: Leiden/Boston 2017.
Kaveh Yazdani, “Capitalism, Slavery and the Most Precious Colony in the World” [about 18th C. Saint-Domingue], VSWG Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 108.4 (2021), pp. 457-503.
Kaveh Yazdani and Dilip Menon, “Introduction”, in Yazdani and Menon (eds.), Capitalisms: Towards a Global History, Oxford University Press: Delhi 2020, pp. 1-32.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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