Das Motto der Händel-Festspiele 2018 "FremdeWelten" wird in der Wissenschaftlichen Konferenz in zwei Richtungen entfaltet: Zum einen soll es darum gehen, wie sich Musiker als innereuropäische Migranten in der Fremde orientierten, zum anderen darum, wie sich außereuropäische Fremderfahrungen in der Kunstproduktion manifestierten. John Mainwarings Heldenerzählung von einem Musiker, dem an allen seinen Wirkungsstätten sofort und umstandslos die Menschen zu Füßen lagen, verdeckt bis heute die Tatsache, dass Händel sich über seine gesamte Karriere hinweg als Fremder mit Phänomenen der sprachlichen, religiösen, politischen, kulturellen und ästhetischen Alterität auseinandersetzen, sich in fremden Umfeldern bewähren und um eine Vermittlung zwischen dem Eigenen, das er mitbrachte, und dem Fremden, mit dem er konfrontiert wurde, bemühen musste. Diese Herausforderung teilte er mit vielen seiner europäischen Zeitgenossen. Dass die Wahrnehmung des Fremden und seine assimilierende "Verwandlung" ins Eigene nicht nur eine innereuropäische Problematik darstellte, sondern auch das Verhältnis Europas zu den außereuropäischen,"exotischen" Kulturen betraf, lässt sich an Figuren in Händels Opern ablesen. Die Konferenz möchte dazu anregen, die Chancen, aber auch Konflikte und Herausforderungen neu zu beleuchten, die aus den musikalischen Migrationsbewegungen innerhalb Europas im Zeitraum zwischen 1650 und 1750 hervorgingen, und zugleich dazu beitragen, die Figur Händels in ihrer Symptomatik und Besonderheit innerhalb dieser Bewegungen neu zu verorten.
26. Mai- 29. Mai 2018
Stadthaus am Markt und Händel-Haus in Halle
Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann, Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, wolfgang.hirschmann(at)musikwiss.uni-halle.de
Dr. Annette Landgraf, Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e.V.,
landgraf(at)musik.uni-halle.de
Dr. Konstanze Musketa, Stiftung Händel-Haus Halle,
konstanze.musketa(at)haendelhaus.de
Programm
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
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Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
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