Projektleiter: Dr. Erdmut Jost
Erdmut Jost (Hg.): Sitten der schönen Pariser Welt. Sophie von La Roche und das 'Monument du Costume'. Mit den 24 Stichen und dem vollständigen, erstmals ins Deutsche übertragenen Text der ersten beiden Folgen des französischen Originals. Halle 2011. 160 S. ISBN 978-3-89812-831-5.
1787 publiziert Sophie von La Roche im Anhang der Reisebeschreibung "Journal einer Reise durch Frankreich" ihre erste und einzige Kupfersticherklärung, betitelt "Sitten der schönen Pariser Welt". Durch einen glücklichen Zufall gelang es der Herausgeberin des Bandes, Dr. Erdmut Jost, die als wissenschaftliche Assistentin des Geschäftsführenden Direktors am IZEA arbeitet, die Kupferstichsammlung zu identifizieren, welche La Roche als Vorlage diente: Es handelt sich um die ersten beiden Folgen des 'Monument du Costume', eines der klassischen Werke der Stichkunst des Ancien Régime, das die Geschichte französischer Sitten und Moden im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zum Thema hat.
Das Buch gliedert sich in Abbildungs- und Analyseteil. Der Abbildungsteil führt Texte und Bilder erstmalig zusammen, wobei ein jeder Stich von dem jeweils zugehörigen Abschnitt des französischen Originaltextes in deutscher Übersetzung und der Kupfererklärung La Roches begleitet wird. Der Analyseteil besteht aus drei Aufsätzen, welche Bildvorlage und Texte aus kultur- und medienhistorischer, romanistischer und germanistischer Perspektive untersuchen. Abgerundet wird der Band durch ein Glossar, das wesentliche Begriffe aus dem Bereich der Mode sowie kurze biographische Mitteilungen zu behandelten Künstlern und Autoren enthält. Die Publikation leistet so nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur La Roche-Forschung, sondern ebenso zur Untersuchung des komplexen Verhältnisses von Bild und Text sowie zum deutsch-französischen Kulturtransfer im Zeitalter der Aufklärung. Den romanistischen Beitrag verfasste Dr. des. Konstanze Baron, die ebenfalls am IZEA tätig war, die beiden anderen Aufsätze stammen von Dr. Erdmut Jost. Das Buchprojekt wurde 2010/2011 am IZEA realisiert.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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