31. März–01. April 2022 in Halle (Saale)
Robert Michels steht in seinem eigenen Schatten als Klassiker der Parteiensoziologie. Neben seiner weltberühmten Parteienstudie erschien jedoch im Jahr 1911 mit den Grenzen der Geschlechtsmoral ein Buch, das ein anderes Licht auf das Gesamtwerk des Wahlitalieners wirft. In diesem Werk und der Publizistik von Michels zu Sexualmoral, Geschlechterverhältnissen und Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg erscheint der Soziologe als feministischer Mitstreiter der Frauenbewegung sowie soziologischer Bewegungsforscher. Auf dieser Grundlage soll der interdisziplinär angelegte Workshop verschiedene Perspektiven entfalten. Neben einer genaueren Verortung in der deutschen Frauenbewegung, Soziologie und Pädagogik steht die (internationale) Editionsgeschichte der „Grenzen“ selbst im Fokus. Komplementiert wird das Programm durch transnationale Beiträge (Großbritannien, Italien). In seiner Gesamtheit trägt der Workshop zu einer kritischen Relektüre des Michels’schen Gesamtwerkes bei. Im Anschluss an die neuere Forschung wird außerdem deutlich, wie breit die Reformbewegung des Deutschen Kaiserreichs um die Jahrhundertwende war, die Intellektuelle zur progressiven Beschäftigung mit Geschlechterverhältnissen anregte.
Konzeption und wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Harald Bluhm (Halle) & Vincent Streichhahn (Halle)
Veranstaltungsort:
IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer, MLU Halle-Wittenberg
Kontakt: vincent.streichhahn(at)politik.uni-halle.de
Die Ergebnisse der Konferenz finden Sie seit November 2022 im Dossier des Online-Magazins "Soziopolis. Gesellschaft beobachten".
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
izea(at)izea.uni-halle.de
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
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