Simon Grote M.A.
University of California, Berkeley (USA)
Laufzeit des Stipendiums: 20.08.2009–18.12.2009
Lucas Geiger (1682-1750), der von 1707 bis 1716 als Informator im Paedagogium Regium zu Halle tätig war und als früher "Wolffianer" gilt, wollte ein auf Christian Wolffs philosophische Vorlesungen basierendes Lehrbuch im Jahr 1717 zum Gebrauch im Paedagogium veröffentlichen. Die angeblich daraus folgenden Auseinandersetzungen zwischen Geiger, August Hermann Francke und den Theologischen Facultät der Universität Halle, die vor dem öffentlichen Ausbruch des bekannten Streites mit Wolff selbst stattfanden, erfordern eine Erkläring, denn die wolffische Mathematik war schon seit Jahren in Franckes Schulen gelehrt worden. Ziel des Forschungsprojektes ist, das reiche und bisher übersehene Quellenkorpus der "Geiger-Affäre" zu untersuchen, Geigers Auseinandersetzungen mit Francke und seinen Kollegen zu beschreiben und erklären, und dadurch die normalerweise unterschätzte Komplexität der Entwicklung pietistisches Verdachtes gegenüber Wolff deutlicher darzustellen.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Franckeplatz 1 // Haus 54
06110 Halle
Deutschland
izea(at)izea.uni-halle.de
Tel.: +49 345 55 21781
Fax: +49 345 55 27252