Dr. Christian Rößner
Katholische Privat-Universität Linz (Österreich)
Stipendium für Aufklärungsforschung
Laufzeit des Stipendiums: 01.07.2017-31.07.2017 & 27.11.2017-22.12.2017
c.roessner(at)ku-linz.at
*1983; Studium der Philosophie, Latinistik und Romanistik an den Universitäten Bamberg und Paris‑Sorbonne (Paris IV); Promotion an der Universität Augsburg; Stipendiat (2002-2008) und Promotionsstipendiat (2009-2012) der Studienstiftung des deutschen Volkes; Stipendiary Fellow (2012-2013) am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover; seit 2016 Assistenz-Professor am Institut für Theoretische Philosophie der KU Linz.
In der jüngeren Kantforschung mehren sich die Stimmen, die eine Neubewertung der argumentativen Rolle einfordern, die das vernunft-gewirkte Gefühl der Achtung im Kontext von Kants Grundlegungsschriften zur praktischen Philosophie spielt. Damit werden genau die Fragen nach der kognitiven Kompetenz des moralischen Gefühls wieder aktuell, denen der späte Kant selbst sich zuwendet. Besondere Beachtung verdient dabei der Umstand, dass Kant ein Sendschreiben von Carl Arnold Wilmans (1772-1848) Wort für Wort in sein eigenes Werk aufnimmt, nämlich in den "Von einer reinen Mystik in der Religion" handelnden Anhang zum ersten Abschnitt des Streits der Fakultäten (1798). Zwar ist Kant durchaus nicht geneigt, die von Wilmans behauptete Ähnlichkeit zwischen dem reinen Mystizismus und der kantischen Religionslehre" unbedingt einzugestehen" (AA 7, 69), doch übersendet er diese "gewagte[n] Behauptungen" (AA 12, 282) immerhin seinem Schüler Reinhold Bernhard Jachmann (1767-1843). Während dessen 1800 publizierte Prüfung der Kantischen Religionsphilosophie in Hinsicht auf die ihr beigelegte Ähnlichkeit mit dem reinen Mystizism mittlerweile in einer neu editierten Auflage zugänglich ist, ist dies für Wilmans' Schrift selbst noch immer nicht der Fall, so dass es ein Desiderat darstellt, diese Dissertation für die Forschung zu erschließen. Durch eine zweisprachige und sowohl unter den systematischen Aspekten ihrer Anschlussfähigkeit an aktuelle Debatten als auch in ihren philosophiegeschichtlichen Kontexten kommentierte Ausgabe.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
Franckeplatz 1 // Haus 54
06110 Halle
Deutschland
izea(at)izea.uni-halle.de
Tel.: +49 345 55 21781
Fax: +49 345 55 27252