Vortrag Prof. Dr. Tristan Coignard: Amerika, hast Du es wirklich besser? Deutsche Sichtweisen auf das Erbe der Aufklärung in den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert
Vortrag
IZEA-Vortragsreihe im Sommersemester 2022
Aufklärung global. Weltdenken seit dem 18. Jahrhundert
Das 18. Jahrhundert denkt die Welt. Reiseberichte gewinnen ein immer breiteres Lesepublikum und machen mit fremden Sitten und exotischen Orten vertraut, die Gebildeten verstehen sich zunehmend als Weltbürger. Die Aufklärung ist immer auch ein Zuwachs an Weltwissen im globalen Sinn, der freilich eng mit dem europäischen Kolonialismus verbunden ist und daher nicht selten von eurozentrischen und protorassistischen Denkmustern geprägt ist, in dessen Rahmen aber auch Kritiken an der europäischen Hegemonie formuliert werden.
Die neuentdeckten Welten werden dabei nicht nur zum Gegenstand der Aufklärung, sondern absorbieren und transformieren diese: Außerhalb Europas entstehen eigene Aufklärungen – Voltarianstvo in Russland, Illustración in Lateinamerika, Nahda im arabischen Raum, Keimo in Japan. Diese Bewegungen berufen sich auf die europäische Aufklärung, um eigene Wege in die Moderne zu finden und sich gegen den europäischen Kolonialismus zu behaupten. Gerade diese globale Ausstrahlung zeigt die epochale Natur der Aufklärung und macht zugleich auch ihre Spannungen und Widersprüche erkennbar.
Den vielfältigen Facetten dieses Phänomens widmet sich folgender Vortrag:
Amerika, hast Du es wirklich besser? Deutsche Sichtweisen auf das Erbe der Aufklärung in den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert
Prof. Dr. Tristan Coignard (Université Bordeaux-Montaigne)
Organisation: Prof. Dr. Elisabeth Décultot und Prof. Dr. Daniel Weidner, MLU Halle-Wittenberg
Der Vortrag findet im IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer, EG um 18:15 Uhr statt und wird digital übertragen.
Anmeldungen bitte unter izea(at)izea.uni-halle.de
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
izea(at)izea.uni-halle.de