Hanna Nohe
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Deutschland)
Stipendium für Aufklärungsforschung
Laufzeit des Stipendiums: 05.02.2015–27.03.2015; 01.09.2015–30.9.2015
Im Rahmen des Dissertationsprojekts, das das Europaverständnis und kulturelle Identitäten in fingiert exotischen Reisebriefromanen untersucht, stehen für den Aufenthalt am IZEA die Texte dieser Art in deutscher Sprache im Mittelpunkt der Untersuchung. Im Einzelnen sind Fragen nach den Bildern des Fremden, solchen des Selbst und der Rolle Europas zu beantworten. Dabei wird einerseits die Prämisse zugrunde gelegt, dass Fremd und Selbst in einem dialektischen Zusammenhang zueinander stehen. Die Darstellung der fingierten Exoten und ihrer Herkunftsregionen ermöglicht folglich womöglich Aufschlüsse auf die Selbstwahrnehmung und regt zugleich zur Selbstreflexion und -hinterfragung an. Andererseits hängen auch individuelle und kulturelle Identität wesentlich miteinander zusammen. Die reisenden Briefschreiber erscheinen dabei, wenn auch nicht ausschließlich, als vorbildliche Aufklärer, die dem Leser ein Ideal vorleben. Was Europa betrifft, wird als identifikatorisches Merkmal womöglich gerade die Vielfalt der verschiedenen Mitglieder wahrgenommen.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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