Die spezifische kulturelle Öffnungssituation der Aufklärung zeichnet sich insbesondere durch eine tiefgreifende Veränderung der vorherrschenden Wissensordnungen aus, welche die stetig anwachsende Vielfalt der Weltdeutungen wie der sie anleitenden und strukturierenden epistemischen Muster reflektiert. Der Forschungsschwerpunkt thematisiert die künstlerische, mediale und diskursive Dimension dieses epistemischen Wandels. Ausgehend von der Voraussetzung einer engen funktionalen Verbindung von Theorien und Praktiken wird nach spezifischen Mustern der Weltdeutung und -aneignung gefragt, sowie nach deren jeweiligen medialen Erscheinungsformen.
Der Fokus liegt dabei vor allem auf temporalen, strukturalen, transzendenzgerichteten und rhetorisch-pragmatischen Deutungsmustern in ihrer essentiellen Einbindung in Kontexte symbolischer Repräsentation. Dies ermöglicht einen differenzierten Zugang zur Erschließung der im Zeichen der Aufklärung unternommenen bzw. unter deren Einwirkung eingetretenen Entgrenzungen, Verschiebungen und Kontingenzen sowie zu den neu etablierten Standards und Verbindlichkeiten im Feld des Epistemischen. Damit erlaubt der Forschungsschwerpunkt einen neuen Blick auf die Aufklärung als Basis und Motor kognitiver Neuordnung, der auch der inhärenten Dynamik jeglicher Wissensordnung Rechnung trägt.
Projekt: Antike-Rezeption im 18. Jahrhundert. Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts
Leitung: Prof. Dr. Elisabeth-Décultot, Prof. Dr. Arnold Nesselrath (Rom) und Prof. Dr. Ulrich Pfisterer (Ludwig-Maximilian-Universität München)
Förderung: Union der Akademien
Laufzeit: Langzeitprojekt (24 Jahre) (Start: 2021)
Ausführende Stelle: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Robert Fajen
Die Aufklärungsforschung hat dem Spiel-Begriff bisher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zwar fällt, wenn die Werke bestimmter Autoren näher charakterisiert werden, nicht selten das Epitheton 'spielerisch', doch wird das Adjektiv in diesen Fällen gewöhnlich metaphorisch und dementsprechend unpräzise verwendet.
Das IZEA gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und befasst sich als Forschungseinrichtung zur Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.
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Interdisziplinäres Zentrum für die
Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)
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